Udo Grashoff

      Historiker, Buchautor.

Hier können einige Langversionen von anderswo veröffentlichten Kritiken als PDF heruntergeladen werden.

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Review of: Andrew Demshuk, Bowling for Communism. Urban Ingenuity at the End of East Germany, Cornell University Press 2020. (PDF download)
"Overall, this a fascinating multifaceted book which explores urban informality in late communism. It successfully uses urban microhistory in order to reveal characteristics of disintegrating late communism. The amazing willingness of local architects and bureaucrats to engage in semi-legal building projects is an often overlooked aspect. The book offers a number of astonishing examples. In stark contrast to the willful execution of central orders to demolish Leipzig’s university church in 1968, twenty years later local officials tried to work around the centralized system. The ‘Bowlingtreff’ was the most striking example with an unplanned budget of almost 20 Million Marks. The building of the Bowlingtreff is depicted as an exciting project that brought a postmodern “touch of Las Vegas” to Leipzig." 

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Rezension zu: Ellen von den Driesch, Unter Verschluss. Eine Geschichte des Suizids in der DDR 1952-1990, Campus Verlag 2021. (PDF download)
"Die hohen Erwartungen, die das Buch und vor allem die Werbung des Verlages weckt, werden nicht eingelöst. Dem Buch fehlt eine spannende Fragestellung. Stattdessen wird ausprobiert, womit sich die Daten korrelieren lassen, und allerlei Material assoziativ um den relativ kleinen Kern herum gruppiert. Die Autorin sucht nach Erklärungen dafür, dass Selbsttötungen in den Südbezirken und in Berlin häufiger waren als im Norden. Das ist ein Spezialproblem mit begrenzter Reichweite. In der Diskussion der Ergebnisse werden kaum konkrete Bezüge zur Geschichte der DDR hergestellt."  

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Kritik am biografischen Handbuch „Todesopfer des DDR-Grenzregimes“ (Jochen Staadt) (PDF download)
"Mit dem Kapitel über Suizide in den Grenztruppen hat sich das „biografische Handbuch“ aus meiner Sicht einen Bärendienst erwiesen. In methodischer Hinsicht ähnelt der Versuch von Staadt, einen Zusammenhang zwischen Wehrdienst und Selbsttötungsrate nachzuweisen, der Propaganda des Kalten Krieges. Damals hatte etwa Konstantin Pritzel vom Ostbüro der SPD abweichende Einzelwerte überbetont und langfristige Durchschnittswerte ignoriert, um das kommunistische Regime der SED anzuklagen. Bei Pritzel ging die manipulative Instrumentalisierung von Statistiken soweit, dass er die nicht in seine Interpretation passenden Werte einzelner Jahre schlicht ignorierte und auf dieser Basis steigende Suizidraten behauptete, während der tatsächliche Trend in einer Abnahme der Suizidraten bestand. Staadt geht nicht ganz so weit, er versucht gar nicht, langfristige Entwicklungen zu diskutieren. Stattdessen stellt er eine einzelne, zudem noch hypothetische Zahl gegen meine aus dem langfristigen Durchschnitt der empirisch ermittelten Suizidraten abgeleitete Schlussfolgerung. Das ist methodisch gesehen Dilettantismus, historiografisch gesehen ein Beispiel dafür, wie Festhalten an undifferenzierten totalitarismustheoretischen Normvorgaben (das mörderische SED-Regime) den Blick für die tatsächliche Komplexität historischer Phänomene, zu denen die DDR zweifellos gehört, trübt."  

Veröffentliche Buchrezensionen von Udo Grashoff

"This is a well written and meticulously researched study about two tragic figures of the KPD. It tells the story of a couple inextricably linked by their political convictions and their shared fate, with their political careers culminating in a short period of leadership. Fischer (and Maslow) forced through the Bolshevization of the party only to find themselves amongst its first victims."

Review of Mario Kessler, A Political Biography of Arkadij Maslow. Dissident Against His Will, in: The Slavonic and East European Review Vol. 99, No. 3 (July 2021), pp. 579-581 Online

"Hans Schafranek vertieft, nuanciert und bereichert das Wissen um die Unterwanderung von Widerstandsorganisationen im „Dritten Reich“. Jenseits der historischen Wechselfälle arbeitet er allgemeine Aspekte des Themas heraus und zeigt, dass die Ergebnisse über die Grenzen der untersuchten Region hinaus relevant sind. Entstanden ist eine lesenswerte und scharfsinnige Analyse des Agierens und der Motivationen von V-Leuten der Gestapo, an der sich künftige Forschungen messen lassen müssen."

Rezension zu: Schafranek, Hans: Widerstand und Verrat. Gestapospitzel im antifaschistischen Untergrund 1938–1945. Wien  2017, in: H-Soz-Kult, 09.01.2018, <www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-26362>.

"Felix Robin Schulz ist eine differenzierte Darstellung des Bestattungswesens in der DDR gelungen, das allein schon wegen des breiten empirischen Fundaments allen Lesern empfohlen werden kann, die sich auf nüchterne Weise mit dem Thema des Todes beschäftigen möchten."

Rezension von: Felix Robin Schulz: Death in East Germany 1945-1990, New York / Oxford: Berghahn Books 2013, in: sehepunkte 15 (2015), Nr. 1 [15.01.2015], http://www.sehepunkte.de/2015/01/25074.html.

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